Samstag, 18. Februar 2012

Nicht aus jeder Idee wird auch eine Geschichte

Als Autorin braucht man vor allen Dingen eines: Fantasie. Einen Krimi zu schreiben, ist gar nicht so schwer, wie mancher Leser es sich denken mag. Es ist allerdings auch nicht so, dass aus jeder Idee tatsächlich eine spannende Geschichte wird.

Autorin Renate Behr plaudert aus dem Nähkästchen:

Manchmal schreibe ich wochenlang nicht ein einziges Wort. Es gibt Autoren, die so  etwas eine Schreibblockade nennen. Ich nenne es einfach kreative Pause. Denn ich habe oft einfach viel zu viele Ideen auf einmal und muss mir erst darüber klar werden, aus welcher Idee ich tatsächlich einen spannenden Krimi machen kann. Für mich ist das Schreiben der Geschichte an sich überhaupt kein Problem. Es ist immer wieder neu und aufregend und manchmal weiß ich zu Beginn noch gar nicht, wohin mich meine Fantasie dieses Mal führen wird.

Aber Schreiben ist auch so etwas wie handwerkliche Arbeit. Ich entwickle also einen Plot. Das bedeutet, ich baue mir ein grobes Gerüst, an dem ich mich orientieren kann. Meist ist das etwa eine DIN A4-Seite, auf der ich die Handlung grob skizziere, ohne weiter ins Detail zu gehen. Im Vorfeld überlege ich mir auch bereits, ob sich im Leben meiner Romanfigur Jens Wischkamp etwas Entscheidendes ändern wird. So war für mich schon beim Schreiben von Silvias Flucht (Teil 1 der Werne-Krimi-Reihe) klar, dass er ein Familienmensch sein wird. Er brauchte also eine Ehefrau und sicher wird es in einem der nächsten Werne-Krimis auch einmal Nachwuchs im Hause Wischkamp geben.

Die nächsten Gedanken mache ich mir über die Handlungsorte. Das muss ja nicht immer nur Werne sein. Ich beschränke mich allerdings auch bei anderen Orten auf Städte oder Ortschaften, die ich gut genug kenne, um die Darstellung auch lebendig gestalten zu können. Es bieten sich frühere Wohnorte wie zum Beispiel Dortmund oder Bergkamen an oder mit Bochum und Umgebung auch die Region, in der ich aufgewachsen bin. Vielleicht lasse ich irgendwann Jens Wischkamp auch einmal im Urlaub ermitteln.

Habe ich nun Idee, Personen und Tat- beziehungsweise Handlungsorte festgelegt, brauche ich nur noch einen guten Anfang. Der Rest geht dann mehr oder weniger von allein. Trotzdem birgt jedes neue Buch auch für mich als Autorin immer noch Überraschungen, die mich manchmal dazu zwingen, vom eingeschlagenen Weg abzuweichen. Sie es, dass die Handlung irgendwie nicht schlüssig erscheint oder, dass mir plötzlich neue Ideen kommen, die in eine ganz andere Richtung führen.

Für mich ist also das Schreiben meiner Krimis annähernd genauso spannend wie es das Lesen der fertigen Bücher für meine Lese ist. Wünschen wir uns alle gemeinsam, dass das noch möglichst lange so bleibt.

Mehr über die Werne-Krimis gibt es auf www.werne-Krimi.de und den Buchtrailer für Anonymus@, Teil fünf der Kommisschar-Wischkamp-Bücher gibt es jetzt auch auf YouTube unter
http://www.youtube.com/watch?v=h0SIL4qhh4k&context=C387daedADOEgsToPDskISoZx2xgIPLLyqXiiMXSRh

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