Samstag, 25. Februar 2012

Wie entsteht ein serienfähiger Romancharakter?


Autorin Renate Behr plaudert aus dem „Nähkästchen“ ...

Als ich mit dem ersten Romanmanuskript eines Regionalkrimis auf Verlagssuche ging, war die häufigste Frage, die mir gestellt wurde, ob man daraus eine Serie machen kann. Die Entscheidung fiel mir nicht schwer und so entstand die Werne-Krimi-Reihe.

Was aber macht eine Serie aus? Richtig, ein Protagonist, der immer eine Rolle spielt, sich aber durchaus entwicklungsfähig zeigen muss. Bei meinen Krimis war mir von Anfang an klar, dass nur zwei Personen infrage kamen, die eine gewisse Serientauglichkeit hatten. Kommissar Wischkamp von der Kripo in Unna und die junge Fotografin Silvia Markbohm, die im Mittelpunkt meines ersten Romans stand. Es fiel mir aber relativ schwer, mich für einen der beiden Charaktere zu entscheiden. Also beschloss ich, diese beiden Persönlichkeiten miteinander zu verbinden. Der Anfang der Liebesgeschichte war ja in „Silvias Flucht“ bereits gemacht.

Ich musste mir nun also überlegen, wie die Geschichte mit Jens und Silvia weitergehen sollte. Gleichzeitig wollte ich aber auch den Charakter meines Kommissars noch besser und deutlicher darstellen. Ich fing also damit an, für beide einen kleinen Lebenslauf zu erstellen. Danach war eigentlich alles ganz einfach. Man baut in jeden Handlungsstrang auch Alltäglichkeiten ein, lässt die Personen aneinander wachsen und bietet Zukunftsperspektiven. Im privaten Bereich von Jens und Silvia waren das zunächst die Heirat, ein Umzug und – wer weiß es jetzt schon? – vielleicht später auch einmal Kinder. Ob sich mein Kommissar nach einem seiner nächsten Fälle beruflich weiterentwickelt, vielleicht befördert wird – man wird es sehen. Ein erstes Angebot, zum Landeskriminalamt zu wechseln, hat er im vierten Teil der Werne-Krimi-Reihe ja bereits abgelehnt. Aber auch hier sind noch viele Möglichkeiten offen.

Lassen Sie sich also überraschen, was meinen beiden Protagonisten in den weiteren Büchern noch so alles bevorsteht.

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