Samstag, 15. Februar 2020

Was tut eigentlich ein Lektor oder: Was sollte er tun?

Eines vorweg: Es gibt in Deutschland unzählig viele gute und professionelle Lektoren, die ihre Aufgaben sehr ernst nehmen. Aber leider gibt es auch die anderen, die meinen, das schnelle Geld machen zu können, indem sie Manuskripte eher überfliegen, einige - teilweise - durchaus unsinnige Kommentare schreiben und dann kassieren.

Für Autoren, besonders für Newcomer, ist es oft schwer ersichtlich, wozu ein Lektorat eigentlich notwendig ist. Viele glauben, dass Lektoren dafür zuständig sind, Fehler zu korrigieren. Das ist eine unsinnige Ansicht, denn dafür wäre ein Korrektorat zuständig. Aber auch der Autor selbst ist hier in der Pflicht. Besonders, wenn eine Verlagsveröffentlichung angestrebt wird, kann eine zu hohe Fehlerqutoe durchaus zur Ablehnung eines an sich guten Manuskriptes führen.

Tipp: Lesen, lesen und immer wieder lesen! Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass man irgendwann "betriebsblind" wird und die eigenen Fehler nicht mehr erkennt. Da hilft nur abwarten. Das Manuskript liegenlassen und nach einigen Tagen wieder von vorn Wort für Wort lesen. Ihr werdet staunen, wie viele Fehler ihr nach einer solchen Ruhephase selbst noch entdeckt.

Unterschied zwischen Korrektorat und Lektorat

Ein Korrektor überprüft geschriebene Texte auf Fehler in der Rechtschreibung, der Grammatik und der Zeichensetzung, Einem guten Korrektor werden beim Lesen auch logische Fehler oder ein eher unglücklicher Ausdrucksstil auffallen. Hat der Autor Glück, findet er dazu in der bearbeitten Version den ein oder anderen Kommentar. Das ist aber nicht die Regel, denn es gehört nicht zur Aufgabe eines Korrektorats.

Der Lektor muss sich nicht auf Schreibfehler oder Ähnliches konzentrieren. Für ihn ist es wichtig, wie sich das Buch liest. Ein flüssiger Schreibstil, eine gute Ausdrucksweise und die Logik in der ganzen Geschichte sind Punkte, denen er seine Aufmerksamkeit schenkt. Er prüft unter anderem auch Wortdopplungen, weil sie den Lesefluss stören. Wenn in fünf Sätzen nacheinander zum Beispiel Worte wie "auch", "jetzt", "kam", "hatte" usw. auftreten, sollte der Autor das überarbeiten. Ein gewissenhafter Lektor wird natürlich auch gravierende Rechtschreib-, Grammatik- oder Zeichensetzungsfehler markieren, auch wenn das eigentlich nicht seine Aufgabe ist.

Welche Aufgaben hat nun ein Lektor?

Eigentlich ist das im vorstehenden Absatz bereits erklärt. Die Dinge, auf die es beim Lektorat wirklich ankommt, sind unter anderem

1. Logischer Aufbau des Buches
2. Sprachlicher Stil und Ausdruck
3. Doppelte Worte oder immer gleiche Satzanfänge
4. Zeitwechsel (mal Gegenwart, mal Vergangenheit etc.)

Lektoren und Korrektoren sind auch nur Menschen

 Ein seriöser Lektor oder Korrektor wird niemals eine hundertprozentige Fehlerfreiheit garantieren. Das ist nämlich völlig unmöglich. Üblich in der Branche ist eine Restfehlerquote, gemessen an der Wortzahl des Manuskriptes, von 0,5 bis 1 Prozent. Welche Restfehlerquote der ausgewählte Lektor als üblich ansieht, liegt in seinem eigenen Ermessen. Deshalb ist es wichtig, solche Punkte vor Abschluss eines Vertrags zu klären. Eine Reklamation ist nämlich nur dann möglich, wenn diese Quoten nicht eingehalten werden.

Wichtig: Möglichst alles vertraglich regeln!

Ein seriöser Lektor verfügt über Allgemeine Geschäftsbedingungen, die offen einsehbar und Bestandteil des Lektorenvertrags sind. Darin enthalten sein sollte auch eine exakte Leistungsbeschreibung. Da häufig mehr als ein Korrekturlauf notwendig sein wird, empfiehlt es sich, sich auf einen Festpreis für das gesamte Lektorat zu einigen. Eine Abrechnung auf Stundenbasis ist nicht zu empfehlen, weil die tatsächlichen Arbeitsstunden, die ein Lektor aufwendet, für die Autoren nicht zu überprüfen sind. Eher üblich sind Seitenpreise, die sich immer auf eine Windows-Normseite beziehen, also 1.800 Zeichen pro Seite. Auch hier ist Kostensicherheit gegeben, weil diese Seitenpreise Bestandteil des Vertrags sind.

Wie sieht es mit versteckten Kosten aus?

Ein ganz wichtiger Punkt ist die Anzahl der vereinbarten Korrekturläufe. Hier können am Ehesten verdeckte Kosten entstehen. Der normale Ablauf ist eigentlich mit einem einzigen Korrekturlauf erledigt. Ihr solltet darauf achten, dass mindestens ein, am besten sogar zwei weitere Korrekturläufe im Endpreis enthalten sind. Warum? Ganz einfach:Nicht immer ist der Autor mit den Änderungen durch das Lektorat einverstanden. Häufig sieht er aber ein, dass eine Umformulierung notwendig ist. So ändert sich unter Umständen an manchen Stellen auch der logische Ablauf. Deshalb sollte der Lektor nach erfolgter Überarbeitung in der Pflicht stehen, das fertige Manuskript noch einmal zu prüfen.

Noch ein Tipp zum Schluss: Ein Lektorat ist eine Dienstleistung. Wie bei Handwerkern können sich die Leistungen deutlich voneinander unterscheiden. Es empfiehlt sich also auch hier, mehrere Angebote einzuholen und miteinander zu vergleichen. Auch, wenn der Preis sicher eines der entscheidensten Elemente sein dürfte, ist auch der Umfang der Leistungen wichtig. Manchmal kann nämlich ganz billig schnell zu ganz teuer werden.

Mittwoch, 5. Februar 2020

Rückblick - Ausblick

In den letzten Monaten war es sehr ruhig auf meinem Blog. Das soll sich ab sofort aber wieder ändern.

Das vergangene Jahr 2019 war recht ereignisreich. Messen, Märkte und neue Bücher - alles war aufregend und spannend. Auch privat hat sich einiges getan. Wir mussten unseren Hund Samy gehen lassen, der aber mit 15 Jahren ein wirklich stolzes Alter erreicht hat.
Seit März 2019 ist nun Lord bei uns - ebenfalls ein Rumäne, der uns viel Freude macht.

Natürlich war es auch wieder ein Werne-Krimi-Jahr. Mit "bis dass der tod ..." ist im November 2019 bereits der 12. Band meiner Regionlakrimi-Reihe in der Brighton Verlag GmbH, Framersheim erschienen.


Zurzeit arbeite ich an Teil 13, der für das vierte Quartal 2020 geplant ist. Da ich mich bei dem neuen "Wischkamp" in einem besonderen Bereich bewege, sind umfassende Recherchen notwendig. Aber es wird wieder spannend, das kann ich versprechen.

À propos spannend: Ich habe einen neuen Verlag für meinen neuen Thüringen-Krimi gefunden. Im April 2020 erscheint "Tod am Dreiherrenstein" im BLITZ-Verlag. Meine Leser dürfen sich dieses Mal auf einen "Winter-Krimi" freuen, der in Oberhof während des Biathlon-Weltcups spielt. Dafür habe ich 2017 vor Ort recherchiert.



Ein weiteres Projekt, dass ich hoffentlich noch in diesem Jahr abschließen kann, ist wieder ein Kanada-Roman. Wer mein unter dem Pseudonym Ronda Baker-Summer erschienes Buch "Der Fluch von Fort Henry" gelesen hat, wird sich sicher an den Protagonisten Duncan Bright erinnern. Er hat inzwischen sein Studium der amerikanischen Geschichte abgeschlossen und arbeitet nach wie vor an einem Schulprojekt, dass die Kinder der First Nations und die Kinder der weißen Einwohner Ontarios näher zusammenbringen soll. Dieses Mal führt ihn sein Weg aber nach Cape Breton in Nova Scotia, wo er einer Studienkollegin helfen möchte, einen Umweltskandal aufzudecken. Auch hier spielen die First Nations, dieses Mal vom Stamm der Miqmac, eine große Rolle.

Kann einen Krimi-Autorin auch lustig? Habe ich mich selbst gefragt und denke, das klappt wohl. Noch in Arbeit ist mein heiterer Roman "Hilde mischt den Himmel auf oder das Leben fängt erst nach dem Sterben an". Ob das Buch 2020 schon fertig wird, kann ich noch nicht sagen. Aber der Anfang ist gemacht.

Auch in diesem Jahr werde ich mit meinen Büchern auf diversen Märkten in meiner Region vertreten sein. Auch verschiedene Lesungen sind geplant, über die ich dann im einzelnen noch berichten werde. 2020 wird also spannend und es schwirren noch eine Menge Ideen in meinem Kopf herum. Welche das sind, wird sich so nach und nach hier lesen lassen.