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Also, einfach immer mal bei Lovelybooks unter "Leserunden" nachschauen.
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Neues aus der Werne-Krimi-Reihe und mehr über Bücher
Montag, 29. Juni 2020
Dienstag, 16. Juni 2020
Corona bremst uns alle aus
Es gibt Autoren, die die akutelle Pandemie auch zu einem Romanstoff verarbeiten. Ich kritisiere das nicht, aber sorry, für mich ist das - zumindest im Augenblick - kein Stoff für die Unterhaltungsliteratur.
Natürlich ließe sich aus den Begleitumständen sicher auch ein fabelhaft spannender Kriminalroman entwickeln. Mein neuer Werne-Krimi (Fall 13 für Jens Wischkamp) basiert auch auf einem realen Fall. Allerdings liegt der weit zurück. Da kann ich meine Fantasie laufen lassen und Konstrukte schaffen, die ein Verbrechen aus dem Jahr 1979 brandaktuell machen.
Wenn ich aber bedenke, was dieser Virus im Augenblick mit vielen Menschen macht, sage ich ganz bewusst: Nein, danke!
Überhaupt gibt es einige Themen, die sich ganz sicher niemals in einem meiner Kriminalromane finden lassen werden. Dazu gehören neben so seuchenartigen Erkrankungen wie Corona auch Rassismus, Rechtsextremismus oder der Missbrauch von Kindern.
Vielleicht ließe sich so etwas gut verkaufen, aber ich persönlich kann es mit meinem Gewissen und meiner Einstellung einfach nicht vereinbaren, darüber Trivialliteratur zu schreiben.
Es ist ohnehin schon schlimm genug, was gerade alles passiert. Damit meine ich nicht nur die Infektionsraten oder die Unvernunft mancher Menschen, die sich und anderen schaden. Auch die wirtschaftlichen Auswirkungen sind katastrophal. In den Medien hört man allerdings immer nur, wie schwer es die Wirtschaft im Allgemeinen trifft und dass viele Unternehmen staatliche Hilfe brauchen.
An dieser Stelle frage ich mich ernsthaft: Was ist mit den Kulturschaffenden? Wie viele Buchverlage stehen kurz vor dem Aus oder kämpfen am Rand des Existenzminimums um das Überleben? Wo sollen sie ihre Bücher verkaufen, wenn Messen ausfallen, Lesungen nicht mehr möglich sind. Was machen Autoren, die ihre Neuerscheinungen nicht einmal in einem angemessenen Rahmen der Presse präsentieren können? Konzerte müssen ausfallen und so sind nicht nur die Künstler selbst, sondern auch die Veranstalter einfach zum Abwarten verdammt.
Ich habe das große Glück, dass ich von den Einnahmen aus meinen Buchverkäufen nicht leben muss. Trotzdem tut es weh, den persönlichen Kontakt zu meinen Lesern mehr und mehr zu verlieren. Social Media ist ein Weg, das ein wenig aufzufangen, ersetzen können Posts bei Facebook und Co. die Erlebnisse gemeinsam mit meinen Lesern jedoch nicht.
In zwei Wochen sollte eigentlich meine Lesereise durch Thüringen starten. Hinfahren werde ich, denn es ist für meinen Mann, meinen Hund und mich auch unser schon lange geplanter Sommerurlaub in einem Ferienhaus bei Lauscha. Aber Lesungen gibt es nicht und das ist für mich nicht nur traurig, sondern natürlich auch ein finanzieller Verlust.
Aber Jammern hilft ja nichts. Wir müssen alle mit den Mitteln, die uns zur Verfügung stehen, durch diese Krise hindurch. Corona bremst uns aus - aber nicht für immer. Ich freue mich heute schon darauf, in absehbarer Zeit wenigstens wieder Lesungen im kleinen Kreis halten zu können. Der Sommer kommt und unter freiem Himmel mit dem notwendigen Abstand lässt sich da sicher was organisieren.
Ich wünsche uns allen, dass wir aus dieser Krise auch etwas lernen. Nämlich, dass Menschlichkeit und Miteinander die Grundfesten unserer Gesellschaft sein sollten und dass jeder für den anderen da ist. Das bedeutuet auch, liebe Leser, dass man Autoren durch den Kauf ihrer Bücher unterstützt und damit zugleich auch den Verlagen Zukunftsperspektiven eröffnet. Sommerzeit ist Lesezeit!
Natürlich ließe sich aus den Begleitumständen sicher auch ein fabelhaft spannender Kriminalroman entwickeln. Mein neuer Werne-Krimi (Fall 13 für Jens Wischkamp) basiert auch auf einem realen Fall. Allerdings liegt der weit zurück. Da kann ich meine Fantasie laufen lassen und Konstrukte schaffen, die ein Verbrechen aus dem Jahr 1979 brandaktuell machen.
Wenn ich aber bedenke, was dieser Virus im Augenblick mit vielen Menschen macht, sage ich ganz bewusst: Nein, danke!
Überhaupt gibt es einige Themen, die sich ganz sicher niemals in einem meiner Kriminalromane finden lassen werden. Dazu gehören neben so seuchenartigen Erkrankungen wie Corona auch Rassismus, Rechtsextremismus oder der Missbrauch von Kindern.
Vielleicht ließe sich so etwas gut verkaufen, aber ich persönlich kann es mit meinem Gewissen und meiner Einstellung einfach nicht vereinbaren, darüber Trivialliteratur zu schreiben.
Es ist ohnehin schon schlimm genug, was gerade alles passiert. Damit meine ich nicht nur die Infektionsraten oder die Unvernunft mancher Menschen, die sich und anderen schaden. Auch die wirtschaftlichen Auswirkungen sind katastrophal. In den Medien hört man allerdings immer nur, wie schwer es die Wirtschaft im Allgemeinen trifft und dass viele Unternehmen staatliche Hilfe brauchen.
An dieser Stelle frage ich mich ernsthaft: Was ist mit den Kulturschaffenden? Wie viele Buchverlage stehen kurz vor dem Aus oder kämpfen am Rand des Existenzminimums um das Überleben? Wo sollen sie ihre Bücher verkaufen, wenn Messen ausfallen, Lesungen nicht mehr möglich sind. Was machen Autoren, die ihre Neuerscheinungen nicht einmal in einem angemessenen Rahmen der Presse präsentieren können? Konzerte müssen ausfallen und so sind nicht nur die Künstler selbst, sondern auch die Veranstalter einfach zum Abwarten verdammt.
Ich habe das große Glück, dass ich von den Einnahmen aus meinen Buchverkäufen nicht leben muss. Trotzdem tut es weh, den persönlichen Kontakt zu meinen Lesern mehr und mehr zu verlieren. Social Media ist ein Weg, das ein wenig aufzufangen, ersetzen können Posts bei Facebook und Co. die Erlebnisse gemeinsam mit meinen Lesern jedoch nicht.
In zwei Wochen sollte eigentlich meine Lesereise durch Thüringen starten. Hinfahren werde ich, denn es ist für meinen Mann, meinen Hund und mich auch unser schon lange geplanter Sommerurlaub in einem Ferienhaus bei Lauscha. Aber Lesungen gibt es nicht und das ist für mich nicht nur traurig, sondern natürlich auch ein finanzieller Verlust.
Aber Jammern hilft ja nichts. Wir müssen alle mit den Mitteln, die uns zur Verfügung stehen, durch diese Krise hindurch. Corona bremst uns aus - aber nicht für immer. Ich freue mich heute schon darauf, in absehbarer Zeit wenigstens wieder Lesungen im kleinen Kreis halten zu können. Der Sommer kommt und unter freiem Himmel mit dem notwendigen Abstand lässt sich da sicher was organisieren.
Ich wünsche uns allen, dass wir aus dieser Krise auch etwas lernen. Nämlich, dass Menschlichkeit und Miteinander die Grundfesten unserer Gesellschaft sein sollten und dass jeder für den anderen da ist. Das bedeutuet auch, liebe Leser, dass man Autoren durch den Kauf ihrer Bücher unterstützt und damit zugleich auch den Verlagen Zukunftsperspektiven eröffnet. Sommerzeit ist Lesezeit!
Samstag, 16. Mai 2020
Rezension zu einem ausgezeichneten Fantasyroman - mal was anderes als Krimi!
Rezension zu „Sarania – Das Vermächtnis der Magier“
Autor: Simon André
Kledtke
Sarania – ein Kontinent, vier Länder und zahllose
unterschiedliche Lebewesen, die lange Zeit in beinahe friedlicher Koexistenz
hier lebten. Erst, als der mächtige Magier Zorano beschloss, sich diese Welt mit
Gewalt untertan zu machen, wurde es zunehmend dunkler und gefährlicher in den
Ländern. Kriege, geführt von schrecklichen Wesen, die Zorano blind gehorchten,
beherrschten den gesamten Kontinent. Das Blut vieler Unschuldiger wurde auf
barbarische Art und Weise vergossen. Aber es gab eine Hoffnung!
Eine alte Prophezeiung besagte, dass der Sohn eines Schmieds
dazu ausersehen war, die Macht des dunklen Lords – so nannte man Zorano
inzwischen – zu brechen. Dazu musste er drei heilige Artefakte finden und
zusammenfügen.
Benalir, Sohn des Galdor, war dieser junge Schmied. Kaum,
dass er 16 Jahre alt war, veränderte sich sein Leben von einem Tag auf den
anderen und er begab sich auf seine gefährliche Mission. Er fand mutige und
unerschrockene Gefährten, die ihm zur Seite standen. Aber der dunkle Lord war
ihm auf der Spur.
Der Autor Simon André Kledtke liebt das Schreiben und das
Erschaffen fantastischer Welten und Figuren. Das atmet dieses Buch aus jeder
Zeile. Verschiedene Handlungsstränge mit ihren ganz eigenen Spannungsbögen
greifen hier in einer beeindruckenden Art und Weise ineinander. Als Leser fühlt
man sich ganz schnell zuhause in dieser ungewöhnlichen Welt und selbst die außergewöhnlichsten
Wesen erscheinen real. Die Beschreibung von Landschaften, Städten und
Reiserouten lassen die passenden Bilder dazu im Kopf entstehen. Man sieht alles
vor sich – die Schattenberge, den Dunkelwald, die Akademie der Magier in Alanur
und der Siofelwald, die Heimat der Elfen, ist dem Leser schnell auf eine ganz
einzigartige Weise vertraut.
Protagonisten und Antagonisten werden eindrucksvoll
charakterisiert, sodass man sie vor dem inneren Auge agieren sieht. Solche
Bilder im Kopf eines Lesers entstehen zu lassen, ist die wahre Kunst der
Schriftstellerei. Das Ganze ist um so beeindruckender, wenn man bedenkt, dass
es sich um den Debüt-Roman des Autors handelt.
Fazit: „Das Vermächtnis der Magier“ ist Fantasy auf einem
außergewöhnlich hohen Niveau. Dieses Buch ist ein sogenannter „Page-Turner“.
Einmal angefangen zu lesen, kann man es kaum aus der Hand legen. Das impliziert
natürlich bei einer Buchreihe, die aufeinander aufbaut, dass man sich von
Anfang an schon auf den nächsten Band freut.
Mein Urteil: 5 Sterne – sehr lesenswert
Sarania „Das Vermächtnis der Magier“
Taschenbuch, 337 Seiten, € 19,90
Brighton Verlag GmbH, Framersheim
Samstag, 15. Februar 2020
Was tut eigentlich ein Lektor oder: Was sollte er tun?
Eines vorweg: Es gibt in Deutschland unzählig viele gute und professionelle Lektoren, die ihre Aufgaben sehr ernst nehmen. Aber leider gibt es auch die anderen, die meinen, das schnelle Geld machen zu können, indem sie Manuskripte eher überfliegen, einige - teilweise - durchaus unsinnige Kommentare schreiben und dann kassieren.
Für Autoren, besonders für Newcomer, ist es oft schwer ersichtlich, wozu ein Lektorat eigentlich notwendig ist. Viele glauben, dass Lektoren dafür zuständig sind, Fehler zu korrigieren. Das ist eine unsinnige Ansicht, denn dafür wäre ein Korrektorat zuständig. Aber auch der Autor selbst ist hier in der Pflicht. Besonders, wenn eine Verlagsveröffentlichung angestrebt wird, kann eine zu hohe Fehlerqutoe durchaus zur Ablehnung eines an sich guten Manuskriptes führen.
Tipp: Lesen, lesen und immer wieder lesen! Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass man irgendwann "betriebsblind" wird und die eigenen Fehler nicht mehr erkennt. Da hilft nur abwarten. Das Manuskript liegenlassen und nach einigen Tagen wieder von vorn Wort für Wort lesen. Ihr werdet staunen, wie viele Fehler ihr nach einer solchen Ruhephase selbst noch entdeckt.
Unterschied zwischen Korrektorat und Lektorat
Ein Korrektor überprüft geschriebene Texte auf Fehler in der Rechtschreibung, der Grammatik und der Zeichensetzung, Einem guten Korrektor werden beim Lesen auch logische Fehler oder ein eher unglücklicher Ausdrucksstil auffallen. Hat der Autor Glück, findet er dazu in der bearbeitten Version den ein oder anderen Kommentar. Das ist aber nicht die Regel, denn es gehört nicht zur Aufgabe eines Korrektorats.
Der Lektor muss sich nicht auf Schreibfehler oder Ähnliches konzentrieren. Für ihn ist es wichtig, wie sich das Buch liest. Ein flüssiger Schreibstil, eine gute Ausdrucksweise und die Logik in der ganzen Geschichte sind Punkte, denen er seine Aufmerksamkeit schenkt. Er prüft unter anderem auch Wortdopplungen, weil sie den Lesefluss stören. Wenn in fünf Sätzen nacheinander zum Beispiel Worte wie "auch", "jetzt", "kam", "hatte" usw. auftreten, sollte der Autor das überarbeiten. Ein gewissenhafter Lektor wird natürlich auch gravierende Rechtschreib-, Grammatik- oder Zeichensetzungsfehler markieren, auch wenn das eigentlich nicht seine Aufgabe ist.
Welche Aufgaben hat nun ein Lektor?
Eigentlich ist das im vorstehenden Absatz bereits erklärt. Die Dinge, auf die es beim Lektorat wirklich ankommt, sind unter anderem
1. Logischer Aufbau des Buches
2. Sprachlicher Stil und Ausdruck
3. Doppelte Worte oder immer gleiche Satzanfänge
4. Zeitwechsel (mal Gegenwart, mal Vergangenheit etc.)
Lektoren und Korrektoren sind auch nur Menschen
Ein seriöser Lektor oder Korrektor wird niemals eine hundertprozentige Fehlerfreiheit garantieren. Das ist nämlich völlig unmöglich. Üblich in der Branche ist eine Restfehlerquote, gemessen an der Wortzahl des Manuskriptes, von 0,5 bis 1 Prozent. Welche Restfehlerquote der ausgewählte Lektor als üblich ansieht, liegt in seinem eigenen Ermessen. Deshalb ist es wichtig, solche Punkte vor Abschluss eines Vertrags zu klären. Eine Reklamation ist nämlich nur dann möglich, wenn diese Quoten nicht eingehalten werden.
Wichtig: Möglichst alles vertraglich regeln!
Ein seriöser Lektor verfügt über Allgemeine Geschäftsbedingungen, die offen einsehbar und Bestandteil des Lektorenvertrags sind. Darin enthalten sein sollte auch eine exakte Leistungsbeschreibung. Da häufig mehr als ein Korrekturlauf notwendig sein wird, empfiehlt es sich, sich auf einen Festpreis für das gesamte Lektorat zu einigen. Eine Abrechnung auf Stundenbasis ist nicht zu empfehlen, weil die tatsächlichen Arbeitsstunden, die ein Lektor aufwendet, für die Autoren nicht zu überprüfen sind. Eher üblich sind Seitenpreise, die sich immer auf eine Windows-Normseite beziehen, also 1.800 Zeichen pro Seite. Auch hier ist Kostensicherheit gegeben, weil diese Seitenpreise Bestandteil des Vertrags sind.
Wie sieht es mit versteckten Kosten aus?
Ein ganz wichtiger Punkt ist die Anzahl der vereinbarten Korrekturläufe. Hier können am Ehesten verdeckte Kosten entstehen. Der normale Ablauf ist eigentlich mit einem einzigen Korrekturlauf erledigt. Ihr solltet darauf achten, dass mindestens ein, am besten sogar zwei weitere Korrekturläufe im Endpreis enthalten sind. Warum? Ganz einfach:Nicht immer ist der Autor mit den Änderungen durch das Lektorat einverstanden. Häufig sieht er aber ein, dass eine Umformulierung notwendig ist. So ändert sich unter Umständen an manchen Stellen auch der logische Ablauf. Deshalb sollte der Lektor nach erfolgter Überarbeitung in der Pflicht stehen, das fertige Manuskript noch einmal zu prüfen.
Noch ein Tipp zum Schluss: Ein Lektorat ist eine Dienstleistung. Wie bei Handwerkern können sich die Leistungen deutlich voneinander unterscheiden. Es empfiehlt sich also auch hier, mehrere Angebote einzuholen und miteinander zu vergleichen. Auch, wenn der Preis sicher eines der entscheidensten Elemente sein dürfte, ist auch der Umfang der Leistungen wichtig. Manchmal kann nämlich ganz billig schnell zu ganz teuer werden.
Für Autoren, besonders für Newcomer, ist es oft schwer ersichtlich, wozu ein Lektorat eigentlich notwendig ist. Viele glauben, dass Lektoren dafür zuständig sind, Fehler zu korrigieren. Das ist eine unsinnige Ansicht, denn dafür wäre ein Korrektorat zuständig. Aber auch der Autor selbst ist hier in der Pflicht. Besonders, wenn eine Verlagsveröffentlichung angestrebt wird, kann eine zu hohe Fehlerqutoe durchaus zur Ablehnung eines an sich guten Manuskriptes führen.
Tipp: Lesen, lesen und immer wieder lesen! Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass man irgendwann "betriebsblind" wird und die eigenen Fehler nicht mehr erkennt. Da hilft nur abwarten. Das Manuskript liegenlassen und nach einigen Tagen wieder von vorn Wort für Wort lesen. Ihr werdet staunen, wie viele Fehler ihr nach einer solchen Ruhephase selbst noch entdeckt.
Unterschied zwischen Korrektorat und Lektorat
Ein Korrektor überprüft geschriebene Texte auf Fehler in der Rechtschreibung, der Grammatik und der Zeichensetzung, Einem guten Korrektor werden beim Lesen auch logische Fehler oder ein eher unglücklicher Ausdrucksstil auffallen. Hat der Autor Glück, findet er dazu in der bearbeitten Version den ein oder anderen Kommentar. Das ist aber nicht die Regel, denn es gehört nicht zur Aufgabe eines Korrektorats.
Der Lektor muss sich nicht auf Schreibfehler oder Ähnliches konzentrieren. Für ihn ist es wichtig, wie sich das Buch liest. Ein flüssiger Schreibstil, eine gute Ausdrucksweise und die Logik in der ganzen Geschichte sind Punkte, denen er seine Aufmerksamkeit schenkt. Er prüft unter anderem auch Wortdopplungen, weil sie den Lesefluss stören. Wenn in fünf Sätzen nacheinander zum Beispiel Worte wie "auch", "jetzt", "kam", "hatte" usw. auftreten, sollte der Autor das überarbeiten. Ein gewissenhafter Lektor wird natürlich auch gravierende Rechtschreib-, Grammatik- oder Zeichensetzungsfehler markieren, auch wenn das eigentlich nicht seine Aufgabe ist.
Welche Aufgaben hat nun ein Lektor?
Eigentlich ist das im vorstehenden Absatz bereits erklärt. Die Dinge, auf die es beim Lektorat wirklich ankommt, sind unter anderem
1. Logischer Aufbau des Buches
2. Sprachlicher Stil und Ausdruck
3. Doppelte Worte oder immer gleiche Satzanfänge
4. Zeitwechsel (mal Gegenwart, mal Vergangenheit etc.)
Lektoren und Korrektoren sind auch nur Menschen
Ein seriöser Lektor oder Korrektor wird niemals eine hundertprozentige Fehlerfreiheit garantieren. Das ist nämlich völlig unmöglich. Üblich in der Branche ist eine Restfehlerquote, gemessen an der Wortzahl des Manuskriptes, von 0,5 bis 1 Prozent. Welche Restfehlerquote der ausgewählte Lektor als üblich ansieht, liegt in seinem eigenen Ermessen. Deshalb ist es wichtig, solche Punkte vor Abschluss eines Vertrags zu klären. Eine Reklamation ist nämlich nur dann möglich, wenn diese Quoten nicht eingehalten werden.
Wichtig: Möglichst alles vertraglich regeln!
Ein seriöser Lektor verfügt über Allgemeine Geschäftsbedingungen, die offen einsehbar und Bestandteil des Lektorenvertrags sind. Darin enthalten sein sollte auch eine exakte Leistungsbeschreibung. Da häufig mehr als ein Korrekturlauf notwendig sein wird, empfiehlt es sich, sich auf einen Festpreis für das gesamte Lektorat zu einigen. Eine Abrechnung auf Stundenbasis ist nicht zu empfehlen, weil die tatsächlichen Arbeitsstunden, die ein Lektor aufwendet, für die Autoren nicht zu überprüfen sind. Eher üblich sind Seitenpreise, die sich immer auf eine Windows-Normseite beziehen, also 1.800 Zeichen pro Seite. Auch hier ist Kostensicherheit gegeben, weil diese Seitenpreise Bestandteil des Vertrags sind.
Wie sieht es mit versteckten Kosten aus?
Ein ganz wichtiger Punkt ist die Anzahl der vereinbarten Korrekturläufe. Hier können am Ehesten verdeckte Kosten entstehen. Der normale Ablauf ist eigentlich mit einem einzigen Korrekturlauf erledigt. Ihr solltet darauf achten, dass mindestens ein, am besten sogar zwei weitere Korrekturläufe im Endpreis enthalten sind. Warum? Ganz einfach:Nicht immer ist der Autor mit den Änderungen durch das Lektorat einverstanden. Häufig sieht er aber ein, dass eine Umformulierung notwendig ist. So ändert sich unter Umständen an manchen Stellen auch der logische Ablauf. Deshalb sollte der Lektor nach erfolgter Überarbeitung in der Pflicht stehen, das fertige Manuskript noch einmal zu prüfen.
Noch ein Tipp zum Schluss: Ein Lektorat ist eine Dienstleistung. Wie bei Handwerkern können sich die Leistungen deutlich voneinander unterscheiden. Es empfiehlt sich also auch hier, mehrere Angebote einzuholen und miteinander zu vergleichen. Auch, wenn der Preis sicher eines der entscheidensten Elemente sein dürfte, ist auch der Umfang der Leistungen wichtig. Manchmal kann nämlich ganz billig schnell zu ganz teuer werden.
Mittwoch, 5. Februar 2020
Rückblick - Ausblick
In den letzten Monaten war es sehr ruhig auf meinem Blog. Das soll sich ab sofort aber wieder ändern.
Das vergangene Jahr 2019 war recht ereignisreich. Messen, Märkte und neue Bücher - alles war aufregend und spannend. Auch privat hat sich einiges getan. Wir mussten unseren Hund Samy gehen lassen, der aber mit 15 Jahren ein wirklich stolzes Alter erreicht hat.
Seit März 2019 ist nun Lord bei uns - ebenfalls ein Rumäne, der uns viel Freude macht.
Natürlich war es auch wieder ein Werne-Krimi-Jahr. Mit "bis dass der tod ..." ist im November 2019 bereits der 12. Band meiner Regionlakrimi-Reihe in der Brighton Verlag GmbH, Framersheim erschienen.
Zurzeit arbeite ich an Teil 13, der für das vierte Quartal 2020 geplant ist. Da ich mich bei dem neuen "Wischkamp" in einem besonderen Bereich bewege, sind umfassende Recherchen notwendig. Aber es wird wieder spannend, das kann ich versprechen.
À propos spannend: Ich habe einen neuen Verlag für meinen neuen Thüringen-Krimi gefunden. Im April 2020 erscheint "Tod am Dreiherrenstein" im BLITZ-Verlag. Meine Leser dürfen sich dieses Mal auf einen "Winter-Krimi" freuen, der in Oberhof während des Biathlon-Weltcups spielt. Dafür habe ich 2017 vor Ort recherchiert.
Ein weiteres Projekt, dass ich hoffentlich noch in diesem Jahr abschließen kann, ist wieder ein Kanada-Roman. Wer mein unter dem Pseudonym Ronda Baker-Summer erschienes Buch "Der Fluch von Fort Henry" gelesen hat, wird sich sicher an den Protagonisten Duncan Bright erinnern. Er hat inzwischen sein Studium der amerikanischen Geschichte abgeschlossen und arbeitet nach wie vor an einem Schulprojekt, dass die Kinder der First Nations und die Kinder der weißen Einwohner Ontarios näher zusammenbringen soll. Dieses Mal führt ihn sein Weg aber nach Cape Breton in Nova Scotia, wo er einer Studienkollegin helfen möchte, einen Umweltskandal aufzudecken. Auch hier spielen die First Nations, dieses Mal vom Stamm der Miqmac, eine große Rolle.
Kann einen Krimi-Autorin auch lustig? Habe ich mich selbst gefragt und denke, das klappt wohl. Noch in Arbeit ist mein heiterer Roman "Hilde mischt den Himmel auf oder das Leben fängt erst nach dem Sterben an". Ob das Buch 2020 schon fertig wird, kann ich noch nicht sagen. Aber der Anfang ist gemacht.
Auch in diesem Jahr werde ich mit meinen Büchern auf diversen Märkten in meiner Region vertreten sein. Auch verschiedene Lesungen sind geplant, über die ich dann im einzelnen noch berichten werde. 2020 wird also spannend und es schwirren noch eine Menge Ideen in meinem Kopf herum. Welche das sind, wird sich so nach und nach hier lesen lassen.
Das vergangene Jahr 2019 war recht ereignisreich. Messen, Märkte und neue Bücher - alles war aufregend und spannend. Auch privat hat sich einiges getan. Wir mussten unseren Hund Samy gehen lassen, der aber mit 15 Jahren ein wirklich stolzes Alter erreicht hat.
Seit März 2019 ist nun Lord bei uns - ebenfalls ein Rumäne, der uns viel Freude macht.
Natürlich war es auch wieder ein Werne-Krimi-Jahr. Mit "bis dass der tod ..." ist im November 2019 bereits der 12. Band meiner Regionlakrimi-Reihe in der Brighton Verlag GmbH, Framersheim erschienen.
Zurzeit arbeite ich an Teil 13, der für das vierte Quartal 2020 geplant ist. Da ich mich bei dem neuen "Wischkamp" in einem besonderen Bereich bewege, sind umfassende Recherchen notwendig. Aber es wird wieder spannend, das kann ich versprechen.
À propos spannend: Ich habe einen neuen Verlag für meinen neuen Thüringen-Krimi gefunden. Im April 2020 erscheint "Tod am Dreiherrenstein" im BLITZ-Verlag. Meine Leser dürfen sich dieses Mal auf einen "Winter-Krimi" freuen, der in Oberhof während des Biathlon-Weltcups spielt. Dafür habe ich 2017 vor Ort recherchiert.
Ein weiteres Projekt, dass ich hoffentlich noch in diesem Jahr abschließen kann, ist wieder ein Kanada-Roman. Wer mein unter dem Pseudonym Ronda Baker-Summer erschienes Buch "Der Fluch von Fort Henry" gelesen hat, wird sich sicher an den Protagonisten Duncan Bright erinnern. Er hat inzwischen sein Studium der amerikanischen Geschichte abgeschlossen und arbeitet nach wie vor an einem Schulprojekt, dass die Kinder der First Nations und die Kinder der weißen Einwohner Ontarios näher zusammenbringen soll. Dieses Mal führt ihn sein Weg aber nach Cape Breton in Nova Scotia, wo er einer Studienkollegin helfen möchte, einen Umweltskandal aufzudecken. Auch hier spielen die First Nations, dieses Mal vom Stamm der Miqmac, eine große Rolle.
Kann einen Krimi-Autorin auch lustig? Habe ich mich selbst gefragt und denke, das klappt wohl. Noch in Arbeit ist mein heiterer Roman "Hilde mischt den Himmel auf oder das Leben fängt erst nach dem Sterben an". Ob das Buch 2020 schon fertig wird, kann ich noch nicht sagen. Aber der Anfang ist gemacht.
Auch in diesem Jahr werde ich mit meinen Büchern auf diversen Märkten in meiner Region vertreten sein. Auch verschiedene Lesungen sind geplant, über die ich dann im einzelnen noch berichten werde. 2020 wird also spannend und es schwirren noch eine Menge Ideen in meinem Kopf herum. Welche das sind, wird sich so nach und nach hier lesen lassen.
Montag, 19. März 2018
Die Leipziger Buchmesse 2018 – Daten, Fakten und persönliche Erfahrungen
Bei strahlendem Sonnenschein und nahezu frühlingshaften
Temperaturen haben wir uns am 15.3. morgens auf den Weg nach Leipzig gemacht.
Die Fahrt verlief ohne Probleme und dank des mobilen Navigationssystems im
Smartphone meiner Tochter haben wir das Hotel Seerose in Brandis (bei Leipzig)
sofort gefunden.
Es ist ein familiär geführtes Hotel mit eigenem Restaurant
in einer sehr schönen ländlichen Lage. Wir haben uns dort sehr wohl gefühlt und
können das Hotel jedem Leipzig-Besucher nur empfehlen. Bis in die Innenstadt
sind es knapp 20, bis zur Messe etwa 15 Kilometer zu fahren.
Freitag war dann Messetag für uns. Mit dem Frühling war es
allerdings vorbei. Schon bei der Anfahrt fiel der erste Schnee und der Weg vom
Parkplatz ins Pressezentrum war mehr als unangenehm. Sicher war der starke
Wintereinbruch auch dafür verantwortlich, dass die Leipziger Messe in diesem
Jahr ein paar Besucher weniger hatte. Nach offiziellen Angaben haben 271.000
Menschen die Leipziger Buchmesse besucht, also knapp 14.000 weniger als im Jahr
2017.
Schwerpunktland war in diesem Jahr Rumänien. Es gesellten
sich hier auch einige andere östliche Staaten dazu, sodass das Programm bunt
und abwechslungsreich war. Unser erster Weg führte uns natürlich zum Stand des
Traumfänger Verlags, wo wir von Kerstin Groeper in gewohnt herzlicher Art
begrüßt wurden. Mein Roman „Der Fluch von Fort Henry“ stand auch in diesem Jahr
wieder im Regal.
Mein persönliches Highlight war dann der Besuch am Stand der
Romatruhe in der Halle 3. Wolfgang und Anke Brandt vom online-Magazin „Der
Geisterspiegel“ kenne ich nun schon seit vielen Jahren und ich freue mich jedes
Mal darauf, die beiden wiederzusehen. Dieses Jahr durfte ich mir dann auch
gleich mein persönliches Belegexemplar der neuen Geisterspiegel-Anthologie „Dark
Killers“ abholen. Das ist die zweite Anthologie des Geisterspiegels, in der ich
mit einer Geschichte vertreten bin. Die Herausforderung in diesem Buch bestand
darin, dass ein reales Verbrechen, möglichst noch ungelöst, den Hintergrund der
Geschichte bilden musste. Mit „Nur die Steine schweigen ewig“ habe ich den
Trümmermörder aus Hamburg quasi „wiederbelebt“. Er hatte kurz nach dem Zweiten
Weltkrieg einen Mann, zwei Frauen und ein Kind ermordet und wurde nie gefasst.
Was mir in diesem Jahr extrem aufgefallen ist, ist die
Nachlässigkeit mancher Standbetreiber. Auch wenn man als potenzieller Kunde
oder Auftraggeber interessiert ist, ein Gespräch zu führen, wurde man
vollkommen ignoriert. Das galt in besonderem Maße für Literaturagenturen. Vermutlich
haben sie es nicht nötig, neue Autoren für ihre Dienstleistungen zu begeistern.
Ganz anders hingegen präsentierten sich vor allen Dingen die
eher kleinen und teilweise sogar unbekannten Verlage. Hier konnte ich gute Gespräche
führen, die möglicherweise sogar zu einer Veröffentlichung führen könnten. Ob
daraus etwas wird, muss die Zukunft zeigen.
Interessant und abwechslungsreich waren wieder die vielen
Besucher, die zur Manga Convention kamen. Tolle Kostüme und die Bereitschaft,
sich überall und jederzeit fotografieren zu lassen, macht die Buchmesse in
Leipzig zu etwas ganz Besonderem.
Es gab wohl auch in Leipzig – ähnlich wie auf der
Frankfurter Buchmesse im letzten Oktober – Demonstrationen gegen „rechte“
Verlage. In Leipzig lief das alles aber ohne größere Zwischenfälle ab. Es soll
hier und da ein wenig lauter geworden sein, aber das hatte die Messe-Security
wohl gut im Griff. In Frankfurt im letzten Jahr waren Polizeieinsätze
notwendig, weil es hier nicht nur zu verbalen, sondern auch zu körperlichen
Auseinandersetzungen gekommen ist. Wir haben von all dem nichts mitbekommen,
aber ich denke, das Statement der Messeleitung sagt alles Wesentliche und ich
kann mich dem nur anschließen.
Stellungnahme der Messeleitung:
Die Leipziger Buchmesse war ohne Zweifel politisch wie nie zuvor. Wir
sehen, dass politische Positionen in unserer Gesellschaft heftig diskutiert
werden. Gerade vor diesem Hintergrund war und ist es uns wichtig, dass wir mit
der Leipziger Buchmesse einen Ort für Freiheit, Vielfalt und Toleranz bieten.
Es gehört zu unserem demokratischen Werteverständnis, Meinungsfreiheit und
Meinungsvielfalt zu gewährleisten, auch wenn die Auseinandersetzung manchmal
als schmerzhaft empfunden wird. Eine Demokratie kann und muss das aushalten.
Es kam wie erwartet zu Protestaktionen und uns war es wichtig, diesen auch Raum zu geben. Bis auf vereinzelte, laute verbale Auseinandersetzungen sowie kleinere Rangeleien blieben die Aktionen friedlich. Dank der konsequenten Umsetzung unseres Sicherheitskonzeptes und der guten Zusammenarbeit mit den Sicherheitsbehörden gab es zu keinem Zeitpunkt eine Gefährdung, weder für unsere Besucher noch für unsere Aussteller.
Wir freuen uns, dass die Inhalte im Fokus geblieben sind und das ist der größte Erfolg unserer Buchmesse 2018
Es kam wie erwartet zu Protestaktionen und uns war es wichtig, diesen auch Raum zu geben. Bis auf vereinzelte, laute verbale Auseinandersetzungen sowie kleinere Rangeleien blieben die Aktionen friedlich. Dank der konsequenten Umsetzung unseres Sicherheitskonzeptes und der guten Zusammenarbeit mit den Sicherheitsbehörden gab es zu keinem Zeitpunkt eine Gefährdung, weder für unsere Besucher noch für unsere Aussteller.
Wir freuen uns, dass die Inhalte im Fokus geblieben sind und das ist der größte Erfolg unserer Buchmesse 2018
Für den Samstag hatten wir uns eigentlich ein wenig
Sightseeing in Leipzig und Umgebung vorgenommen. Aber da hat uns der Schnee in
Verbindung mit dem eiskalten stürmischen Wind einen Strich durch die Rechnung
gemacht. Wir haben es zwar geschafft – nach einigen Startschwierigkeiten – mit dem
Auto in die Leipziger Innenstadt zu fahren, aber an bummeln oder shoppen war
einfach nicht zu denken. Es war viel zu kalt. Der Schneefall hatte die ganze
Nacht und den ganzen Samstag angehalten. Teilweise konnte man nur noch anhand
der Begrenzungspfähle überhaupt erkennen, wo die Straße aufhört und das Feld
anfängt.
Wir haben uns also einige Zeit in den Bahnhofsarkaden
aufgehalten und sind dann wieder zurück in unser gemütliches und warmes Hotel
gefahren.
Bedauert habe ich all die Reisenden, die mit dem Zug von
Leipzig aus nach Hause fahren wollten. Viele Strecken waren gesperrt und die
Züge fielen aus aufgrund von Schneeverwehungen. Die haben wir dann auch am
Sonntag bei unserer Rückreise zu spüren bekommen. Verkehrsregelung durch die
Polizei auf der Autobahn und anschließend dann mit 30 bis 50 Stundenkilometern
Geschwindigkeit hinter zwei Schneepflügen herzufahren, war wirklich nicht
amüsant. Kurz vor Magdeburg wurden die Straßenverhältnisse besser. Die Sonne
schien und solange wir nicht aus dem Auto raus mussten, war alles ganz
angenehm.
Jetzt sind wir sicher wieder zuhause angekommen. Es war –
wie immer – sehr anstrengend, aber auch abwechslungsreich und interessant. Ich
habe jetzt noch einiges aufzuarbeiten, die neu entstandenen Kontakte zu intensivieren,
und dann kann ich mich eigentlich schon auf das nächste Jahr in Leipzig freuen.
Dann ist die Messe eine Woche später und findet hoffentlich ohne Schnee statt.
Genießt die Fotos und vielleicht sehen wir uns ja nächstes
Jahr Ende März in Leipzig.
Montag, 16. Oktober 2017
Die Frankfurter Buchmesse 2017
Ein paar Fakten und mein ganz persönlicher Messebericht
Gestern, am 15.10.2017, schloss die Buchmesse in Frankfurt
ihre Pforten. Gegenüber dem Vorjahr konnten die Veranstalter ein
Besucherplus von etwa 6,5 Prozent verzeichnen. Insgesamt haben 7.300 Aussteller
aus 102 verschiedenen Ländern die Möglichkeit genutzt, die Literatur den
Fachbesuchern und Lesern näher zu bringen. 286.425 Besucher sprechen eine recht
deutliche Sprache.
Ich persönlich hatte das Gefühl, dass sich alle am Samstag
in Frankfurt verabredet hatten. Ab der Mittagszeit waren die Gänge in den
Hallen so voll, dass man kaum noch eine Chance hatte, eigene Wege zu gehen.
Frankreich, Gastland der diesjährigen Buchmesse, hat am Schlusstag symbolisch
die GastRolle an Georgien übergeben, das sich und seine Literatur im nächsten
Jahr in Frankfurt präsentieren wird.
Insgesamt gab es auf dem Messegelände und in der Stadt mehr
als 4.000 Veranstaltungen, an denen zahlreiche weltbekannte Autoren beteiligt
waren. Nicht ganz ohne Stolz möchte ich an dieser Stelle das Engagement der
Brighton Verlags GmbH aus Framersheim erwähnen, die ihren Autorinnen und
Autoren – und damit auch mir – die Möglichkeit geschaffen hat, uns und unsere
Bücher in Frankfurt zu präsentieren. Das passierte nicht nur am Messestand in
Halle 3.1, sondern auch im Innenhof der Buchmesse im Signier- und Lesezelt.
Während die erste Vierergruppe des Verlags, zu der auch ich gehörte, noch ohne
Mikrofon gegen die Umgebungsgeräusche ankämpfen musste, gelang es später doch
noch, Mikro und Lautsprecher zu organisieren. Hier muss man schon der
Messeleitung ein Armutszeugnis ausstellen. Wenn ein Verlag Lesezeiten für seine
Autoren bucht, gehört in das Zelt selbstverständlich eine Mikrofonanlage mit
Lautsprecher. Dass man, wie die Messeleitung auf Befragen mitteilte, danach
extra fragen müsste, war mir persönlich ziemlich unverständlich. Schließlich
kassiert man nicht gerade wenig Geld von den Verlagen, die ihren Autoren dort
Präsentationsmöglichkeiten bieten wollen.
Ein großes Lob muss ich den Sicherheitskräften auf der
Frankfurter Buchmesse aussprechen. Angefangen von den Taschenkontrollen bis hin
zur Polizeipräsenz drinnen und draußen hatte man zu jeder Zeit ein großes
Gefühl von Sicherheit. Dass es trotzdem tatsächlich zu tätlichen
Auseinandersetzungen und Sachbeschädigungen in einzelnen Messehallen gekommen
ist, hat außer den direkt Beteiligten vermutlich niemand registriert. Sirenen
sind nichts Ungewöhnliches bei einer Großveranstaltung und werden von den
Besuchern kaum zur Kenntnis genommen. Was sich dahinter verbarg, nämlich
politische Auseinandersetzungen und – im Fall des Sängers Roberto Blanco –
familiäre Streitigkeiten, hat man erst später durch die Presse erfahren.
Eines möchte ich dazu noch sagen: Unabhängig davon, welche
politische Meinung ein Mensch vertritt, gehört Toleranz gegenüber Andersdenkenden
für mich zu einer Demokratie dazu. Eine Buchmesse dient in allererster Linie
dazu, die kulturelle Vielfalt der literarischen Welt zu dokumentieren. Dies zum
Anlass zu nehmen, Messestände zu demolieren und Verlage und Verlagsmitarbeiter
anzugreifen, halte ich schlichtweg für ein Verbrechen, das geahndet werden
muss. Jeder Messebesucher hat die Freiheit, sich auszusuchen, was er in
Frankfurt sehen möchte. Wäre es da nicht der bessere – und friedlichere – Weg,
einfach vorbeizugehen und Dinge nicht nur Kenntnis zu nehmen, die man dort
nicht sehen möchte? Oder ist es vielleicht auch eine Gelegenheit, sind
zusätzliche Informationen zu verschaffen, die es möglich machen, gewissen
Strömungen mit dem notwendigen Hintergrundwissen in der Öffentlichkeit
entgegenzuwirken? Gewalt ist für mich jedenfalls keine Lösung und hat auf einer
solchen Veranstaltung auch definitiv nichts zu suchen.
Die offizielle Stellungnahme der Messeleitung finde ich
persönlich goldrichtig. Sie lautet:
„Auf der Frankfurter Buchmesse kommen an fünf Tagen mehr als
280.000 Besucherinnen und Besucher aus über 150 Ländern zusammen. Sie ist ein
Ort, der von einer enormen Vielfalt an Meinungen lebt. Wir lehnen die
politische Haltung und verlegerischen Aktivitäten der Neuen Rechten entschieden
ab. Dennoch sind wir als Veranstalter der größten internationalen Messe für
Bücher und Medien dem Grundrecht auf freie Meinungsäußerung verpflichtet.
Konflikte bleiben hier nicht aus. In diesem Jahr wurden wir Zeugen von
Handgreiflichkeiten, die von der Polizei aufgelöst wurden. Gewalt als Mittel
der Auseinandersetzung verurteilen wir aufs Schärfste.“
Ich bin in diesem Jahr am ersten Publikumstag nach Frankfurt
gefahren. Bisher war ich immer freitags dort. Fachbesuchertage sind wesentlich
angenehmer, weil es einfach nicht so voll ist. Natürlich muss man freitags auf
die vielen bunten Kostüme verzichten, die am Wochenende überall zu bewundern
sind. Dafür kann man aber auch relativ ungehindert an jeden Messestand
gelangen, der einen interessiert. Das Schöne an diesem Samstag war, dass viele
Mitglieder des Brighton-Teams anwesend waren. Ich habe alte Bekannte wieder getroffen
und neue Kolleginnen und Kollegen kennengelernt. Immer wieder stelle ich bei
solchen Gelegenheiten fest, dass wir eigentlich wie eine große Familie sind.
Dazu trägt natürlich die Herzlichkeit der Verlegerin und der
Verlagsmitarbeiter, die uns in Frankfurt wieder perfekt unterstützt haben,
erheblich bei. Das strahlend-schöne Herbstwetter mit azurblauem Himmel, viel
Sonne und Temperaturen über 20 Grad sorgte ebenfalls für richtig gute Laune.
Der etwas unangenehme Nebeneffekt: Wenn es draußen warm ist,
ist die Luft in den Hallen immer schlecht. Bis heute hat es dort offensichtlich
noch niemand geschafft, für eine gut funktionierende Belüftung zu sorgen. Das
ist zum Beispiel in Leipzig ganz anders. Aber natürlich sind die Messehallen in
Leipzig auch wesentlich moderner.
Mein Fazit: Die Anreise nach Frankfurt war stressig wie in
jedem Jahr. Unzählige Baustellen und viel Nebel machten die Fahrt nicht gerade
angenehm. Auf der Rückfahrt am frühen Nachmittag war es deutlich besser. Es ist
anstrengend, für nur einen Tag nach Frankfurt zu fahren. 500 Kilometer auf der
Autobahn, eine Lesung, ein bisschen Unterstützung am Messestand und der
Rundgang durch die Messehallen fordern so ihren Tribut. Man wird ja schließlich
nicht jünger. Ich stelle erste Überlegungen an, ob ich im nächsten Jahr
vielleicht über Nacht bleibe und das Ganze ein wenig entzerre. Das hätte den
angenehmen Nebeneffekt, dass man sich nach der Messe noch mit ein paar Kollegen
zum Essen oder auf ein Glas Wein treffen könnte. Mal sehen.
Für dieses Jahr ist die Frankfurter Buchmesse erst einmal
vorbei. Neue Events stehen an. Allen voran die Halloween Nibelungen-Buchmesse
des Brighton Verlags in Framersheim am letzten Oktoberwochenende. Für mich ist
es die dritte Verlagsmesse, an der ich teilnehmen darf und ich bin sicher, wir
werden wieder ungeheuer viel Spaß haben.
Eine kleine Bildergalerie aus Frankfurt zum Schluss meines
Messeberichtes bietet hoffentlich auch einen optischen Eindruck von der
Vielfalt, die eine große Buchmesse zu bieten hat.
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